Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde alles anders. Diverse Schließungen, Hygienekonzepte und viele weitere Auflagen bestimmen seitdem unseren Alltag. Natürlich auch den des Spartas. Denn gerade für Schwimmbäder wurde angenommen, dass sich der Virus noch gefährlicher als anderswo ausbreitet. Zumindest bis jetzt, denn einige Studien behaupten nun Gegenläufiges und könnten diesbezüglich zumindest für Hoffnung sorgen:
Genau ein Jahr ist mittlerweile vergangen, seitdem wir den Schwimmsport so ausüben konnten, wie wir es gewohnt sind. Es war März des vergangenen Jahres, dem eigentlichen Olympiajahr, als man auch in Deutschland endgültig realisierte, dass das Coronavirus uns wohl noch etwas länger begleiten wird, als die anfänglich vermutete Grippe.
Schließungen, Beschlüsse und Verordnungen kamen und kommen noch immer im Wochentakt, Begriffe wie Inzidenzwerte und Lockdowns etablierten sich über die Zeit. Und mit der Pandemie kam letztlich auch die Unsicherheit. Was muss geschlossen werden? Was soll geöffnet bleiben?
Dabei schien in der öffentlichen Wahrnehmung zumindest immer eine Annahme unumgänglich zu sein: Die gefährlichere Ausbreitung des Virus in geschlossenen Räumen. Auch der Aufbau der Traglufthalle musste darunter leiden und damit auch unser Wassertraining. Zu aggressiv verbreiteten sich die Aerosole in den Schwimmbädern, zu gefährlich sei die Übertragung des Virus im Wasser.
Echte Beweise gibt es dafür keine. Dass sich das Virus in geschlossenen Räumen schneller verbreitet als in offenen ist unbestritten. Auch, dass die AHA-Regeln eingehalten werden müssten, um für eine ausreichende Prävention vor dem Virus zu schützen, ist selbstverständlich und spätestens seit dem Sommer-Training in der Therme allen Spartaner:innen bekannt.
Doch unzählige Studien, darunter sogar Studien des Massachusetts Institute of Technology (MIT), des Department of Health and Human Sciences of the United States (DHHS) und selbst eine der WHO veröffentlichte Studie geben für Schwimmbäder Entwarnung. Laut des MIT und des DHHS mache das Chlor in den Schwimmbädern Viren wie SARS-CoV nämlich unschädlich (Schive, 2020; Race, 2021).
In einem im März veröffentlichten Bericht des nordrhein-westfälischen Schwimmverbandes wurde unter Berufung auf verschiedene Quellen sogar angegeben, dass das Virus unter Einberufung des Chlor-Grenzwerts (0.6mg/l) in den Schwimmbecken sogar gänzlich deaktiviert werde. Zudem soll das Chlorwasser den Rachenraum beim Schwimmen sogar desinfizieren.
Auch die klimatischen Bedingungen für den Virus seien im Schwimmbad die denkbar schlechtesten, da die hohe Luftfeuchtigkeit gut für unsere Schleimhäute sei. Dadurch könnten diese, wie sonst so häufig im Winter, nicht austrocknen. Ganz im Gegenteil, so könne man dem Virus sogar präventiv entgegenwirken, da die Aerosole durch die hohe Luftfeuchtigkeit zu Boden gingen und deaktiviert würden.
Doch für uns Spartaner:innen bleibt derzeit dennoch nichts, außer abzuwarten. Immer lauter werden die Rufe aus den deutschen Schwimmvereinen, endlich wieder ins Becken steigen zu dürfen. Auch wir warten sehnsüchtig auf den ersten Startsprung ins Wasser. Doch das „wann“ kennen wir dafür noch immer nicht. Nur das ob. Denn was sicher ist: Irgendwie wird es weitergehen. Dank und mit eurer Unterstützung. Bleibt gesund!
Anhang und Quellen:
- Kinder müssen dringend wieder ins Wasser!
Öffnungsschritte auch für Schwimmbäder und für die Schwimmausbildung!
an Herr Ministerpräsident Kretschmann, Frau Ministerin Eisenmann und Herr Minister Lucha
Spitzenverbände des Schwimmsports in Baden-Württemberg
(Badischer Schwimm-Verband e.V. & Schwimmverband Württemberg e.V. und DLRG Landesverband Württemberg e.V. & Landesverband Baden e.V.) - Offener Brief "Öffnungsperspektive für den Sport zügig schaffen"
an Herr Ministerpräsident Kretschmann und Frau Ministerin Dr. Eisenmann
SPORTVEREINIGUNG BÖBLINGEN e.V. - Offener Brief zur Wiedereröffnung der Bäder
an die Bundeskanzlerin, die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder und die Ministerinnen und Minister des Bundes
BÄDERALLIANZ DEUTSCHLAND - Offener Brief des organisierten Sports
an die Bundeskanzlerin, den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz und die
Regierungschef*innen der Länder
Deutscher Olympischer Sportbund - Besondere Aspekte des Schwimmsports in Hallenbädern - Neustart März 2021
Schwimmen mit Zukunft – Zukunft mit Schwimmen!
Schwimmverband NRW e.V. - Die Rolle von Schwimmbädern in der Corona-Pandemie
von Dr. phil. Pamela Klotti-Franz, St. Ingbert, 18. Februar 2021
mit Daten der Bundes- und Landeskader der DTU (Deutschen Triathlon-Union), des DSV
(Deutschen Schwimmverbandes), der STU (Saarländischen Triathlon-Union), der DLRG
und des SSB (Saarländischen Schwimmbunds) an der Landessportschule des Saarlandes